05. Februar 2025

Fachtagung der Bayerischen Polizei zu Unterstützung und Nachsorge von Einsatzkräften

Am 5. Februar 2025 fand in der CuraMed Privatklinik Stillachhaus in Oberstdorf eine Fachtagung für Führungskräfte der Polizei statt, die in Zusammenarbeit mit der Polizeiseelsorge Bayern, der Bayerischen Polizeistiftung, dem Polizeipräsidium Unterfranken und dem Zentralen Psychologischen Dienst der Bayerischen Polizei organisiert wurde. Unter dem Titel „Bloß nichts falsch machen!“ stand der Umgang mit Kolleginnen und Kollegen nach schwerwiegenden Einsatzerlebnissen im Fokus. Die Veranstaltung richtete sich an 85 Führungskräfte und fand unter der Schirmherrschaft von Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner, Polizeipräsidium Schwaben Südwest, und dem Inspekteur der Bayerischen Polizei, Markus Trebes, statt.

Eröffnet wurde die Fachdiskussion von Dr. med. Alexander Jatzko, Klinikdirektor und Chefarzt der CuraMed Privatklinik Stillachhaus, der über die hirnphysiologischen Prozesse im Moment des Traumas, im weiteren Verlauf und in der Therapie referierte.

Anschließend folgte ein persönlicher Bericht von Polizeihauptmeister a.D. Jürgen Röhr und seinem ehemaligen Direktionsleiter a.D. Jörg Wuttig. Jürgen Röhr schilderte, wie er 2003 im Dienst eine Schussverletzung erlitt und welche tiefgreifenden Folgen dies für sein Leben hatte. Jörg Wuttig sprach aus der Sicht eines Vorgesetzten über die emotionalen und beruflichen Herausforderungen, die der Umgang mit verletzten Kollegen mit sich bringt. „Führungskräfte tragen Verantwortung, präsent zu sein und Unterstützung zu vermitteln, besonders nach belastenden Erfahrungen.“, so Jörg Wuttig.
Ein weiteres Highlight auf der Agenda war der leitende Notarzt Dr. med. Gerhard Schwarzmann, der seine Erlebnisse nach dem Amoklauf in Würzburg schilderte und auf die langfristigen Folgen solcher Einsätze einging. Des Weiteren betonte der Inspekteur der Bayerischen Polizei, Markus Trebes, in einem sehr persönlichen Statement die Bedeutung der Unterstützung belasteter Einsatzkräfte und stellte die Struktur der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte der Bayerischen Polizei vor.
Den Abschluss bildete eine lebhafte und konstruktive Diskussion, moderiert von BR2-Moderator Achim Bogdahn. Die offenen Gespräche zwischen Teilnehmenden und Referenten zeigten, wie wichtig die Schaffung von Strukturen der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte und das Bereitstellen psychosozialer Fachkräfte sind – ein deutliches Signal für die Zukunft.
„Die Tagung war inhaltlich hervorragend organisiert – ein bereicherndes und absolut notwendiges Seminar. Als Betroffene bin ich froh, dass dieses Thema zunehmend in der Gesellschaft angekommen ist“, so Kerstin Dzienian, Kriminalhauptkommissarin bei der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck.

Der Inspekteur der Bayerischen Polizei Markus Trebes dankte für die Zusammenarbeit und betonte die entscheidende Bedeutung der Fürsorge für die Einsatzkräfte, da ihr Wohl das wertvollste Gut darstellt. Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit einer strukturierten und professionellen Einsatznachbereitung zur Erhaltung der mentalen Gesundheit der Einsatzkräfte.

Fachtagung der Bayerischen Polizei zu Unterstützung und Nachsorge von Einsatzkräften
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